Eigentlich erscheint diese Frage wenige Stunden nach dem emotionalen Rücktritt von Matias Delgado ziemlich pietätlos, doch sie muss zwangsläufig kommen: Wer tritt in die Fussstapfen des zurückgetretenen Captains? Sportchef Marco Streller antwortete an der Pressekonferenz nach dem 3:1-Sieg über Luzern: "Wir haben erst kurzfristig davon erfahren, dass Mati zurücktreten wird".
Gedanken über einen möglichen Nachfolger habe man sich noch keine gemacht. Einen wie Delgado werde es sowieso kein zweites Mal geben - fussballerisch sowie menschlich.
Vor der versammelten Medienschar wollte Streller auch nicht ausschliessen, dass gar kein neuer Spieler verpflichtet wird. Man vertraue grundsätzlich auf das aktuelle Kader.
Kommt Stocker zurück?
Ein Name, der nun aber zwangsläufig wieder ein heisses Thema werden muss, ist Valentin Stocker. Zwar besitzt der "verlorene Sohn" andere fussballerischen Qualitäten wie Delgado, doch gegen Luzern hat Luca Zuffi bewiesen, dass auch er die Rolle vor der Abwehr ausfüllen kann. Stocker dagegen wäre eher einer für eine Reihe weiter vorne im offensiven Mittelfeld oder gar als hängende Spitze hinter Ricky van Wolfswinkel.
Fakt ist: Stocker wäre eine Identifikationsfigur, einer der für "rotblau" brennt und weiss, was es heisst im "Joggeli" aufzulaufen. Ebenso wie Delgado. Eine Verpflichtung des Schweizer Internationalen würde also durchaus Sinn machen.
Zeit in Berlin wohl abgelaufen
Bei Hertha BSC steht Stocker noch bis 2018 unter Vertrag. So wirklich sicher ist seine Zukunft dort allerdings nicht. Der sich anbahnende Zuzug von Valentin Lazaro (RB Salzburg) würde für den gebürtigen Krienser wohl das definitive Out in der deutschen Hauptstadt bedeuten. Der Weg scheint also frei für eine Rückkehr ans Rheinknie...
Artikelfoto: Martin Meienberger / meienberger-photo