Gladbach stellt Schubert-Nachfolger vor
22.12.2016 | 11:18
Das ging aber flott! Nur einen Tag nach der Entlassung von André Schubert hat Borussia Mönchengladbach bereits dessen Nachfolger eingestellt.
Dieter Hecking ist neuer Cheftrainer bei Borussia Mönchengladbach und wird Nachfolger des entlassenen André Schubert. Der 52-Jährige unterschrieb am Mittwochabend einen bis Juni 2019 laufenden Vertrag bei der "Fohlenelf".
"Nach der Entwicklung der letzten Wochen wollen wir mit einem neuen Trainer einen neuen Impuls setzen. Dafür ist Dieter Hecking genau der richtige Mann, ein Trainer mit viel Erfahrung, der auf unterschiedlichem Niveau mit verschiedenen Vereinen sehr erfolgreich gearbeitet hat", so Borussias Sportdirektor Max Eberl. "Vor uns liegt eine Rückrunde mit schwierigen, aber auch reizvollen Aufgaben in der Bundesliga, im DFB-Pokal und in der Europa League. Wir freuen uns darauf, diese mit Dieter Hecking in Angriff zu nehmen."
Erster Profivertrag bei Borussia
Seine Spielerkarriere begann Hecking bei Westfalia Soest. Die nächsten Stationen waren der Soester SV, Borussia Lippstadt und der 1. FC Paderborn. Im Alter von knapp 19 Jahren unterschrieb Dieter Hecking 1983 bei Borussia seinen ersten Profivertrag. Allerdings kam der offensive Mittelfeldspieler in den folgenden zwei Jahren nur zu sechs Einsätzen.
Hecking wechselte daraufhin in die 2. Liga zu Hessen Kassel. Für die Hessen absolvierte er 101 Zweitligapartien und blieb dem Verein auch nach dem Abstieg in die Oberliga treu, 1989 wurde er dort sogar Torschützenkönig und schoss seinen Klub zurück in Liga zwei.
Hecking reifte zum Führungsspieler, übernahm die Kapitänsbinde. Doch Kassel stieg nur ein Jahr später wieder ab, woraufhin sich Hecking Bundesliga-Absteiger Waldhof Mannheim anschloss. Gleich zweimal verpasste er mit dem Klub 1991 und 1992 knapp den Aufstieg.
Karriereende in Braunschweig
Der erstmalige Sprung ins Oberhaus gelang Hecking 1993 mit dem VfB Leipzig, jedoch erfolgte nur ein Jahr später der Wiederabstieg. 1994 wechselte Hecking zum Regionalligisten TuS Paderborn-Neuhaus. Noch während der Hinrunde der Saison 1996/97 wechselte er jedoch in die Nordstaffel zu Hannover 96. Im zweiten Anlauf kehrte er mit den Niedersachsen in die 2. Liga zurück.
Der inzwischen 33-Jährige kam in der Folge jedoch nicht mehr allzu häufig zum Einsatz und wechselte 1999 zum Regionalligisten Eintracht Braunschweig und liess dort seine aktive Karriere ausklingen. 36 Bundesliga- und 203 Zweitligaspiele (38 Tore), 141 Regionalligaspiele (46 Tore) und 61 Oberligaspiele (39 Tore) standen für den Offensivakteur am Ende zu Buche.
Aufstieg mit Lübeck und Aachen
Bereits am 1. Juli 2000 übernahm Dieter Hecking bei Zweitligist SC Verl sein erstes Traineramt. Allerdings verliess er die Westfalen in der Winterpause wieder und übernahm im März 2001 den Regionalligisten VfB Lübeck. Die Schleswig-Holsteiner führte er anderthalb Jahre später in die Zweite Liga und dort auch zum Klassenerhalt. In der Saison 2003/04 erreichte der Aussenseiter sogar das Halbfinale des DFB-Pokals.
Nach dem Abstieg des VfB Lübeck 2004 erklärte Hecking seinen Rücktritt und wechselte kurz darauf zu Zweitligist Alemannia Aachen. Die Schwarz-Gelben führte er 2006 in die Bundesliga. Doch der "Vater des Erfolgs" kündigte bereits nach dem dritten Spieltag der Saison 2006/07 aus persönlichen Gründen und nahm ein Angebot von Hannover 96 an.
Hecking führte die Niedersachsen aus der Abstiegszone und zeitweise in den Bereich der Europapokalplätze. Am Ende standen die Ränge elf, acht und elf zu Buche. Nach dem Saisonende 2009 trat Hecking nach 101 Spielen als 96-Trainer zurück.
Trainer des Jahres nach Vizemeisterschaft und DFB-Pokalsieg
Ein knappes halbes Jahr später übernahm er den 1. FC Nürnberg und rettete den "Club" vor dem Abstieg. In der Folgezeit baute Hecking viele junge und diverse Leihspieler ein und landete mit dem Team in der Saison 2010/11 auf dem sechsten Platz. Mitte 2012 verlängerte Hecking seinen Vertrag bei den Franken, machte aber wenige Monate später von seiner Ausstiegsklausel Gebrauch und wechselte am 28. Dezember 2012 zum VfL Wolfsburg.
Hecking führte die "Wölfe" in seiner ersten Spielzeit von Rang 15 auf Platz zehn und in der Saison darauf auf den fünften Platz und somit in die Europa League. Ein Jahr später feierte er seinen grössten Erfolg als Trainer, als er mit den Autostädtern die Vizemeisterschaft und den Gewinn des DFB-Pokals feierte. Kurz darauf wurde Hecking bei der Journalisten-Wahl des "Kicker" zum Trainer des Jahres gewählt.
In der darauf folgenden Saison zog der VfL sensationell in das Viertelfinale der Champions League ein. In der Liga verpasste er allerdings als Achter die erneute Teilnahme am internationalen Geschäft. In der laufenden Saison starteten die "Wölfe" ebenfalls nicht gut in die Saison, weshalb sich der Klub am 17. Oktober von Hecking trennte.