Nach drei Jahren an der Elbe ist das Kapitel Hamburger SV für Johan Djourou in diesem Sommer endgültig beendet. Der Schweizer Nationalspieler erlebte mit dem HSV viele Höhen und Tiefen. Zweimal stand Djourou mit den Hamburgern kurz vor dem Abstieg aus der Bundesliga, zweimal konnte man sich in allerletzte Minute nochmals retten.
Auch in der abgelaufenen Saison kämpfte der HSV erneut bis zum Ende gegen den Abstieg, diesmal jedoch ohne Djourou. Der Innenverteidiger und Ex-Kapitän der Rothosen wurde nach einem öffentlichen Disput mit Trainer Markus Gisdol Anfang Mai suspendiert. Zuvor plagte sich Djourou immer wieder mit zahlreichen Verletzungsproblemen herum. Sein letztes Spiel für die Hanseaten bestritt dieser am 25. Februar bei der herbe 0:8-Klatsche gegen den FC Bayern. Insgesamt kam Djourou in der Saison 2016/17 daher lediglich auf 16 Pflichtspieleinsätze.
Während Djourou in Hamburger aussortiert wurde, spielt er in der Schweizer Nationalmannschaft nach wie vor noch eine tragende Rolle. Beim 2:0-Erfolg in der WM-Qualifikation 2018 gegen die Färöer Inseln stand der Abwehrspieler 90 Minuten auf dem Platz und das trotz monatelanger Pause ohne Spielpraxis beim HSV. Mit Blick auf die Fussball-Weltmeisterschaft 2018 befindet sich die Schweiz momentan auf einem guten Kurs. Wer davon überzeugt ist, dass die Nati den Sprung nach Russland schafft, kann auf Mr Green wetten.
Anders als bei Gisdol in Hamburg geniesst Djourou in der Nati das volle Vertrauen von Nationaltrainer Vladimir Petkovic. Die WM 2018 in Russland ist ein grosses Ziel von Djourou. Doch auch wenn Petkovic nach wie vor viel von Djourou hält, wird dieser in der kommenden Saison definitiv mehr Einsatzzeiten benötigen, um seine Rolle in der Schweizer Nationalmannschaft weiterhin aufrecht erhalten zu können.
England, Frankreich oder Spanien - wohin zieht es Djourou im Sommer?
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- BLICK Sport (@BLICK_Sport) 22. Juni 2017
Spätestens nach der Suspendierung war klar, dass Djourou den HSV diesen Sommer verlassen wird. Sein Vertrag ist ausgelaufen und als ablösefreier Spieler kann er sich nun alleine mit seinen Beratern auf die Suche nach einem neuen Klub machen. Zuletzt gab es zahlreiche Gerüchte, in welche Richtung die sportliche Zukunft von Djourou zeigt. Medienberichten zufolge sollen mehrere Vereine aus der Premier League an Djourou interessiert sein, allen voran West Ham United. Durch seine Zeit beim FC Arsenal und Birmingham City ist der Schweizer kein Unbekannter auf der Insel.
Neben den Hammers gibt es jedoch auch Interessenten aus Frankreich und Spanien. Der FC Sevilla soll seine Fühler nach Djourou ausgestreckt haben. Die La Liga wäre nach der Premier League und der Bundesliga die dritte grosse europäische Liga, in der sich der Djourou beweisen könnte. Eine weitere Option wäre die Ligue 1. Montpellier gilt hier als Favorit, der Meister von 2012 soll französischen Medienberichten zufolge die besten Karten haben.
Neben einem Verbleib in Europa gab es auch Meldungen, dass es Djourou ggf. in die Major League Soccer der USA ziehen könnte. Doch mit 30 Jahren befindet sich der Genfer im besten Fussballer-Alter und schloss einen Wechsel in solch eine Liga aus. Dass solch ein Wechsel jedoch durchaus funktionieren kann, belegt sein Nati-Kollege Blerim Dzemaili; dieser wechselte im Mai vom FC Bologna zu Montreal Impact und ist nach wie vor fester Bestandteil der Nationalmannschaft.
Artikelfoto: Ronnie Macdonald (CC BY 2.0)