Die in wenigen Wochen stattfindende FIFA Ballon d'Or-Gala 2015 kann sie dagegen vollkommen entspannt verfolgen. Nominiert ist die 27-jährige Mittelfeldspielerin des VfL Wolfsburg nicht, was unter anderem auch an ihrem Verletzungspech in der jüngsten Vergangenheit liegt.
Mit Celia Sasic ist aber erneut eine Deutsche unter den Top 3 und könnte nach Nadine Angerer und Kessler die dritte Deutsche nacheinander sein, die sich zur Weltfussballerin aufschwingt. "Celia ist eine der besten Stürmerinnen und unglaublich torgefährlich. Sie hat zahlreiche Torjägerlisten für sich entscheiden können. Auf dem Feld ist sie ein unglaublich emotionaler und vorbildlicher Typ."
Insgesamt werde es spannend, denn alle drei Nominierten sind herausragende Fussballerinnen, die individuell sehr unterschiedlich sind. "Aya Myama ist der kleine, wuselige Typ, der viel über seine technischen Fähigkeiten kommt. Sie steuert und liest ein Spiel und gibt den Rhythmus vor. Carli Lloyd war bei der WM unfassbar. Nach aussen hin ist sie eher eine ruhige Person. Auf dem Feld zeigt sie aber viele Aktionen und reisst ihre Mannschaft mit. Sie hat ihr Team zum Titel gebracht und das durch ihre individuellen Fähigkeiten, aber auch durch ihre Art und Weise, wie sie die Mannschaft geführt hat."
Sie selbst unterstütze natürlich ihre Landsfrau, der sie die Auszeichnung gönnen würde. "Es ist aber auch Fakt, dass wenn man Kapitänin der Weltmeister-Mannschaft ist, eine überragende WM gespielt und unfassbare Tore erzielt hat, dann ist es ganz klar, dass Lloyd meine Favorit ist und auch eine verdiente Siegerin wäre."
Ebenso eng sieht Kessler das Rennen um die Auszeichnung zum FIFA Trainer des Jahres im Frauenfussball, wo mit Jill Ellis (USA), Norio Sasaki (Japan) und dem Waliser Mark Sampson (England) jene Nationaltrainer nominiert sind, die bei der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Kanada 2015™ mit ihren Auswahlen die Plätze eins bis drei belegten.
"Die japanische Mannschaft hat einen grossen Umbruch hinter sich. Doch es ist Wahnsinn, wo der Trainer mit seinem Team immer wieder hinkommt. Sampson hat England ein komplett neues Gesicht und ein neues Auftreten gegeben. Sie spielen dynamisch und aggressiv, was man von den Engländern kennt. Aber er hat auch auf eine wirklich gute taktische und technische Ausbildung seiner Mannschaft Wert gelegt. Ellis sehe ich ähnlich wie Lloyd. Sie hatte vor der WM grossen Druck, die richtige Mischung und zwischen den ganzen individuellen Grössen den Teamspirit zu finden, der die Amerikaner bei der WM so stark gemacht hat. Sie hat das bestmögliche aus jeder Spielerin herausgeholt."