Nach dem Trainingscamp in Saloniki im März stehen demnächst zwei Wochen harte Vorbereitung in Lugano auf dem Programm, die am 8. Juni mit einem Testspiel gegen Japan enden. Drei Tage später geht es dann ins WM-Quartier. Am 17. Juni fällt in Russland der Anpfiff gegen Brasilien, am 22. Juni tritt die Nati gegen Serbien an, und am 27. Juni geht es gegen Costa Rica.
Hoffnung auf den Gruppensieg macht sich die Nati nicht, aber ein zweiter Gruppenplatz und damit die Teilnahme am Achtelfinale sind durchaus möglich. Insgesamt haben die Schweizer in bisherigen Spielen gegen die anderen Nationalmannschaften in ihrer Gruppe nicht schlecht abgeschnitten. In acht Spielen gegen Brasilien gab es zwei Siege, drei Unentschieden und drei Niederlagen für die Nati.
Auf Costa Rica ist die Nati bisher zweimal getroffen, mit je einem Sieg pro Mannschaft.
Gegen Serbien hatten die Schweizer weniger Spielglück. In 13 Begegnungen konnten sie nur zwei Siege und fünf Unentschieden verbuchen.
Ganz nach oben hat die Nati es international noch nie geschafft, aber sie zeigt immer wieder, dass die Schweiz nicht zu unterschätzen ist. Das gilt auch für die Fussballfrauen, die sich im vergangenen Jahr zum ersten Mal für die Europameisterschaft qualifiziert hatte. Weltweit hoffen die Fussballerinnen, endlich als Sportlerinnen ernst genommen zu werden.
Ernst genommen werden die Männer der Nati schon längst, und die Stärke der individuellen Kadermitglieder lässt den Einzug ins Achtelfinale durchaus möglich erscheinen. Mit den Bundesliga-Keepern Yann Sommer und Roman Bürki hat Petkovic gleich zwei der verlässlichsten Torhüter der WM. In Lugano wird sich zeigen, wer von ihnen in Russland als Nummer Eins zwischen den Pfosten stehen wird.
Linksverteidiger Ricardo Rodriguez und Rechtsverteidiger Stephan Lichtsteiner sind bei Spitzenklubs in Italien unter Vertrag und gehören entsprechend zur europäischen Elite.
Im Angriff wackelt es zurzeit. Die Frage ist, ob das erst 20 Jahre alte Spitzentalent Breel Embolo seine schwere Verletzung 2016, die ihn zu mehr als einem Jahr Spielpause gezwungen hat, zur WM endlich überwinden konnte.
Was die Chancen auf den Titel anbelangt, wird die Nati derzeit von vielen Buchmachern als gleichauf mit Mexiko eingestuft – keine schlechte Prognose, wenn man bedenkt, dass die Südamerikaner schon 15 Mal in der Endrunde gestanden haben und zweimal ins Viertelfinale einziehen konnten.
Als Top-Favoriten gelten auch in diesem Jahr wieder Deutschland, Brasilien, Argentinien und Spanien, aber Überraschungen sind immer drin.
Artikelfoto: Wikipedia (Xherdan Shaqiri)