Schweizer Top Stars erobern die Bundesliga
28.02.2017 | 07:44
Die Schweizer Super League ist eine Liga für sich, die viele aktuell nur als Ausbildungsliga betrachten, um dann im nächsten Schritt in die Fussball Bundesliga, Englands Premier League, in die Primera División nach Spanien oder aber in die Serie A nach Italien zu wechseln. Noch nie waren...
Schweizer Fussballer auf internationalen Pfaden
In der Bundesrepublik Deutschland finden wir aktuell 40 Fussball-Spieler aus der Schweiz, die in der 1. Bundesliga, der 2. Bundesliga oder aber in einer der Nachwuchs- und unteren Ligen kicken. Alleine 24 Schweizer Stars stehen für Vereine der ersten Fussball-Bundesliga unter Vertrag.
Unter den Stars finden wir Neuzugänge und Top Athleten wie Breel Donald Embolo, der aktuell für den FC Schalke 04 spielt. Embolo ist im vergangenen Sommer 2016 für ca. 22,5 Millionen Euro vom FC Basel zu Schalke 04 in die Ruhrgebietsstadt Gelsenkirchen gewechselt. Er unterschrieb dort einen Vertrag bis 2021. Mit dieser Ablösesumme avancierte Embolo zum Rekordtransfer der Königsblauen aus Gelsenkirchen. Nach 10 erfolgreichen Einsätzen, gefüllt mit drei eigens erzielten Toren sowie zahlreichen vorbereiteten und herausgespielten Chancen, verletzte sich das aus der Schweiz stammende 20-jährige Wunderkind mit kamerunischen Wurzeln jedoch. Wann er wieder für die blau/weissen Jungs rund um Trainer Markus Weinzierl auflaufen wird ist noch fraglich – aktuell gehen Markus Weinzierl und Vereins-Vorstand Christian Heidl davon aus, dass er im April zur Freude von Fans und Mannschaft für die ersten Minuten wieder auf dem Platz zu sehen sein wird.
Ganz natürlich, dass so ein Spieler von Weltformat einen erheblichen Ausfall für Schalke 04 bedeutet, doch nach einem mühsamen und schweren Saisonbeginn scheint sich der Verein sowohl in der Bundesliga als auch in der Europa League wieder gefangen zu haben. Der Einzug ins Achtelfinale des internationalen Wettbewerbs war der Mannschaft bereits beim 3:0 Hinspiel-Sieg gegen PAOK Saloniki so gut wie sicher. Mit einem 1:1 Remis steht das Team jetzt auf sicheren Beinen in der nächsten Runde und auch in der Bundesliga sieht es für die nächsten Spiele gut aus, gelten die Gelsenkirchener gegen Hoffenheim und Mönchengladbach doch als knapper Favorit. Sollte es zu keinen weiteren grösseren Verletzungen wie im Fall von Breel Donald Embolo kommen und auch Naldo, Schalkes brasilianischer Verteidiger, der beim Spiel gegen Saloniki Blessuren an den Adduktoren erlitt, schnell wieder fit werden, sollte auch in der nächsten Saison ein Platz in der Europa League drin sein. Auch mit einem spielerisch starken Klaas-Jan Huntelaar ist wieder zu rechnen, sodass Embolo wohl die Schweizer Fans auch in der nächsten Saison wieder international begeistern wird.
Schweizer Nationalkicker spielt bei Mönchengladbach
Nicht nur im Ruhrgebiet finden wir Kicker aus der Schweiz, auch bei Borussia Mönchengladbach kicken mit Torhüter Yann Sommer und Josip Drmic gleich zwei Talente aus der Schweiz. Besonders Josip Drmic darf sich über ein gelungenes Comeback nach langer Verletzung freuen. Anfang Februar stand der Stürmer im DFB-Pokalspiel gegen den SpVgg Greuther Fürth seit seiner schweren Knieverletzung (traumatischer Knorpelschaden) zum ersten Mal wieder von Beginn an mit seinem Team auf dem Platz und bekam zudem Lob für seine ausgesprochen gute und kämpferisch starke Leistung. Neben Sommer und Drmic stehen noch weitere Schweizer Stars im Kader von Borussia Mönchengladbach, hierzu zählen Spieler wie der Innenverteidiger Nico Elvedi und Mittelfeldspieler Djinril Snow.
Das sind die weiteren Schweizer Stars der Fussball Bundesliga
Beachtlich wie viele namenhafte Schweizer Spieler die Bundesliga beherbergt – und das mit Recht. Roman Bürki ist Torwart bei der Schweizer Nationalmannschaft aber darüber hinaus auch für den BVB (Borussia Dortmund) unermüdlich im Einsatz. Mit Ricardo Rodriguez (Abwehrspieler), und Fussballtorhüter Diego Benaglio finden wir gleich zwei Schweizer beim Erstligisten VFL Wolfsburg. Johan Djourou und Andreas Hirzel spielen beide für den Hamburger SV. Und auch der TSG 1899 Hoffenheim setzt auf schweizerische Spielerqualitäten und zählt mit Fabian Schär, Pirmin Schwegler, Steven Zuber und Gregor Kobel gleich vier junge Talente zu seinem Kader. Dies zeigt nur einen kleinen Ausschnitt, welches Potenzial an Schweizer Talenten in der 1. Fussball Bundesliga steckt.
Schweizer Talente in der 2. Liga
Auch in der 2. Fussball Bundesliga gibt sich das "who is who" des geballten schweizerischen Fussballs die Klinke in die Hand. Ganze 6 Stars aus der Schweiz kicken derzeit in der 2. Liga und auch hier überaus erfolgreich. Zu den jungen Schweizer Talenten in der 2. Liga zählen Anto Grgic, der aktuell für den VFB Stuttgart auf dem Platz steht, Salim Khelifi und Saulo Decarli, die bei Eintracht Braunschweig ihr Können und ihre Klasse beweisen sowie Adrian Nikci, der für den 1. FC Union Berlin im Kader steht. Joël Keller bei FC St. Pauli und Florian Kamberi, der in dieser Saison leihweise für den Karlsruhe SC die Fussballschuhe anzieht, zählen ebenso zu dieser illustren Runde.
Nachwuchs- und untere Ligen
In den zahlreichen Nachwuchs- und unteren Ligen wie der Regionalliga West/Südwest und der 3. Bundesliga treffen wir mit Stefan Andrist (Hansa Rostock: 3. Fussball-Bundesliga), Djibril Sow (Borussia Mönchengladbach U23), Nicolas Andermatt (TSV 1860 München II) und weiteren Schweizer Jungs auf zahlreiches Können aus der Schweiz. Bei diesen Talenten ist es nur eine Frage der Zeit, bis wir auch sie bei renommierten Clubs kicken sehen.
Warum setzen insbesondere die Vereine der Bundesliga Schweizer Spieler?
Die Gründe mögen zahlreich und oft auch ganz individuell spielerbezogener Natur sein. Die Hauptgründe liegen jedoch sicher auch in der Nähe zur Heimat, die Sprache, die Mentalität, Erfolg und damit ganz eng verbunden der FC Basel. Kaum ein anderer Verein der Schweiz steht so sehr für eine gute Fussballschule, eine herausragende Ausbildung und Erfolgspotenzial wie der FC Basel – allein zwischen den Jahren 2011 und 2014 wurde der Verein vier Mal Schweizer Meister in Folge. Weiterer Punkt in Sachen Erfolg ist neben dem FC Basel ganz klar die Spielstärke einzelner Spieler, die international Anerkennung erlangten. Sind nur den wenigsten Namen wie Andy Egli oder Christian Gross ein wirklicher Begriff, so macht es doch zumeist bei einem Grossteil der Fussball-Fans Klick, wenn sie den Namen Stéphane Chapuisat hören. Noch bis ins heutige Jahr 2017 ist er mit 106 Toren der drittbeste ausländische Torschütze in der Geschichte der Fussball-Bundesliga. Für die schweizerische Qualität steht wohl nicht zuletzt auch die Spieler- und Trainerlegende Lucien Favre. Er schaffte als Trainer mit Borussia Mönchengladbach eine kleine Sensation rund um den Klassenerhalt, denn als Favre den Trainerposten bei Borussia Mönchengladbach 2011 übernahm, war der Verein ein absoluter Abstiegskandidat. Doch nicht nur vor dem Abstieg rettete er den Verein, denn durch die kontinuierliche Verpflichtung von Schweizer Spielern schaffte er zum damaligen Saisonende sogar das Erreichen des 3. Platzes der 1. Liga. Zuvor führte er bereits als Trainer Hertha BSC Berlin in die Champions League Qualifikation und festigte die starke Leistung des Hauptstadtclubs.
Wir sehen also, die Schweiz hat nicht nur atemberaubende Skigebiete zum Skifahren und Snowboarden zu bieten, sondern neben der weltbekannten Schokolade und herausragenden Käse sind auch die Fussballer ganz weit vorne mit dabei und erobern die internationalen Ligen.
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Schweizer Fussballer sind international so begehrt wie nie zuvor. Das ist ein unumstösslicher Fakt, der sich nicht erst durch den Transfer von Embolo wieder einmal zeigte. Ebenso ist es Fakt, dass die spielerische Klasse stetig steigt. Insbesondere ins Nachbarland Deutschland verschlägt es immer mehr Schweizer Spieler. Aber was ist das Besondere an unseren Schweizer Top Stars und warum verschlägt es so viele von ihnen in die Deutsche Fussball Bundesliga? Dieser Artikel beleuchtet detailliert, welche Stars in Deutschland kicken, welche Legenden sich hervorgetan haben und natürlich auch die Rolle des FC Basels in diesem Zusammenhang. Eines ist gewiss: die jungen Schweizer Talente bieten viel Potenzial für die Zukunft, hier können sich die Fans auf viele internationale Einsätze und guten Bedingungen für die nächste WM in 2018 freuen. Viel Spass beim Lesen!
Artikelfoto: Steindy/Wikimedia