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Samuel über die Weltfussballer-Wahl: "Messi im Vorteil"

(Bildquelle: fussballinfos)

Für Walter Samuel haben sich in den letzten 16 Jahren viele Dinge verändert. Der Argentinier, derzeit beim Schweizer Klub FC Basel unter Vertrag, begann als hoffnungsvolles Talent bei Newell's Old Boys in Rosario und avancierte im Verlauf der Jahre zu einem anerkannten Innenverteidiger mit...

Eine Konstante indes hat es immer gegeben, unabhängig davon, welches Trikot er gerade trug: "Die grossen Erwartungen, wenn die Nominierungen zum Ballon d'Or anstanden. Egal bei welchem Klub ich war, es war immer ein Gesprächsthema."

Das Geständnis des zweifachen WM-Teilnehmers mit Argentinien kommt indes wenig überraschend. "Wenn der Termin näher rückte und die Tageszeitungen mit bestimmten Namen zu spekulieren begannen, machten sich viele Spieler Hoffnungen, auch wenn sie es gar nicht wollten. Ich erinnere mich an mehrere, die sich Hoffnungen auf den Sieg machten: (Francesco) Totti bei der Roma, (Zlatan) Ibrahimovic bei Inter. 2010 achtete selbst (Wesley) Sneijder darauf. Das ist logisch - wenn du auf diesem Niveau spielst, weckt das bei allen grosse Erwartungen", verrät Samuel. Der Topverteidiger ist sich der Grenzen seiner Position bewusst und scheint nicht sehr überrascht über die Tatsache, dass einmal mehr drei Spieler mit ausschliesslich offensivem Charakter die Auszeichnung unter sich ausmachen werden.

"Die Verteidiger sind nicht sehr auffällig. Es sind die Tore, die die Aufmerksamkeit des Publikums wecken. Es hat Spieler mit spektakulären Karrieren gegeben wie Paolo Maldini oder Alessandro Nesta, die eine Gelegenheit verdient gehabt hätten. Auch John Terry oder (Rio) Ferdinand. Aber nur (Fabio) Cannavaro hat es geschafft - und nur, weil er 2006 eine spektakuläre WM gespielt hat!"

Privileg für Wenige

Dieses Mal kämpfen Cristiano Ronaldo, Lionel Messi und Neymar um den Preis. Der von seinen Mitspielern in Rom "die Mauer" genannte Abwehrroutinier hat sich bereits auf einen Favoriten festgelegt, der seiner Meinung nach am kommenden 11. Januar Grund zum Feiern haben wird. "Ich glaube, dass die Entscheidung wieder zwischen den üblichen Kandidaten fallen wird, zwischen Messi und Ronaldo. Wobei Messi dieses Jahr im Vorteil ist. Trotzdem finde ich, dass Neymar sich auch auf spektakulärem Niveau präsentiert und sein Potenzial vor allem immer besser ausschöpft."

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Samuel ist eine fachliche Autorität, wenn es um die Analyse der Kandidaten geht, denn er hat zu wiederholten Anlässen gegen sie gespielt. "Cristiano hat mir das Leben schwer gemacht. Er spielt mit viel Körpereinsatz, ist sehr schnell und stark. Doch Messi ist spielentscheidend. Es kommt einem vor, als ob er mit dem Ball auf der Playstation spielt."

Bevor sich Samuel, der für Ende dieser Saison seinen Rückzug angekündigt hat, verabschiedet, akzeptiert er noch eine letzte Frage: Wem würde er nach seinen bisherigen Erfahrungen in einem möglichen letzten Duell als aktiver Verteidiger lieber aus dem Weg gehen: Cristiano Ronaldo oder Messi? "Messi. Ich war mit ihm gemeinsam bei der WM 2010 und ich konnte mir selbst einen Eindruck von ihm verschaffen. Er ist einen Schritt voraus."