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EM - Schweiz will erstmals in die K.o.-Runde

Die Vorbereitung auf die Europameisterschaft in Frankreich kommt langsam in die heisse Phase. Vom 22. Mai bis 5. Juni findet das Trainingslager mit 28 Akteuren in Lugano statt.

Bis zum Nominierungsschluss am 30. Mai muss Trainer Petkovic noch fünf Spieler aus dem Kader streichen. So richtig Euphorie wollte bei den Schweizern bisher noch nicht aufkommen. Zu wechselhaft waren die zuletzt gezeigten Leistungen.

Dennoch hat das Team den erstmaligen Einzug in die K.o.-Runde fest im Blick. In den Spielen gegen Albanien und Rumänien ist die Schweiz bei den Buchmachern in jedem Falle klarer Favorit. Der Wettanbieter 888sports öffnet seine Tore auch wieder in Deutschland und lockt mit besonders guten Quoten.

Medien zeigen sich kritisch

Nach der erfolgreichen Qualifikation hatte Ex-Trainer Ottmar Hitzefeld dem Team ein "riesiges Entwicklungspotenzial" bescheinigt. Aufgrund der gezeigten Leistungen sehen die Medien das Team jedoch eher kritisch. So bezeichnete die Zeitung Blick das Team vor Kurzem als "eine Therapiegemeinschaft voller Sorgenkinder". Der Tagesanzeiger beschied, dass die Schweizer Fussballer derzeit ein "schwaches Bild" abgeben.

Die Rechnung von Coach Vladimir Petkovic ist jedoch relativ simpel. Zwei Siege zum Auftakt gegen Albanien und Rumänien reichen, um erstmalig die Vorrunde einer EM zu übestehen. Anschliessend könne das Team neue Ziele formulieren und Geschichte Schreiben sagte der Trainer vor Kurzem in einem Interview.

Probleme in mehreren Bereichen

Bis zum ersten EM-Spiel gegen Albanien muss sich das Team noch in mehreren Bereichen verbessern. Insbesondere die Innenverteidigung zeigte sich in den letzten Spielen alles andere als sicher. Hertha Kapitän Fabian Lustenberger überwarf sich mit dem Trainer und fehlt im 28-köpfigen Aufgebot. Dazu konnte mit Ricardo Rodriguez einer der Top-Stars in dieser Saison nicht an die guten Leistungen des Vorjahres anknüpfen.

Im Mittelfeld wurde der langjährige Kapitän Gökhan Inler ebenfalls nicht nominiert. Da er beim englischen Sensationsmeister kaum zum Einsatz kam fehle ihm der Spielrhythmus gab Petkovic als Erklärung an. Stattdessen soll nun der zu Arsenal London wechselnde Granit Xhaka im Mittelfeld die Fäden ziehen. Ob er in Länderspielen an die Top-Leistungen im Verein anknüpfen kann muss sich allerdings noch zeigen. In der Offensive wird viel vom ehemaligen Bayern-Spieler Xherdan Shaqiri. Ist der kleine Wirbelwind verletzt oder ausser Form fehlen dem Schweizer Offensivspiel oftmals die nötigen Ideen.

Schweiz als Geheimfavorit?

Die Schweizer galten bei grossen Turnieren schon öfters als Geheimtipp. Es fehlte ihnen in den entscheidenden Momenten jedoch immer wieder die Kaltschnäuzigkeit. Bestes Beispiel ist das Achtelfinale der WM 2014 in Brasilien, als die Schweiz äusserst unglücklich in der Verlängerung an Argentinien scheiterte. Trainer Hitzfeld verkündete daraufhin unter Tränen seinen Abschied.

Experten haben bereits seinen Nachfolger als einen Grund für die zuletzt schwächeren Spiele ausgemacht. Die etwas schroffe Art soll innerhalb des Teams für schlechte Stimmung sorgen. Sollten die Schweizer in der Vorrunde scheitern, ist das Ende des Coaches wohl beschlossene Sache, obwohl dessen Vertrag, gerade erst bis 2018 verlängert wurde.