Chile verpasst die WM wegen eigenem Protest - obwohl dieser erfolgreich war
11.10.2017 | 11:28
Verrücktes WM-Aus! Dass die Chilenen nicht nach Russland fahren, haben sie einem eigenen Protest zu verdanken. Dabei war dieser erfolgreich.
Es ist eines der unglücklichsten und zugleich das wohl verrückteste WM-Out der Fussball-Geschichte. Chile kassiert gegen das bereits qualifizierte Brasilien eine 0:3-Pleite und rutscht in der Südamerika-Qualifikation noch auf den sechsten Platz, der nicht mal mehr für die Play-off-Spiele gegen Neuseeland berechtigt. Die Barrage-Chance erhält das punktgleiche Peru aufgrund der besseren Tor-Differenz.
Das irre daran: "La Roja" hatte dem direkten Konkurrenten durch einen eigenen, erfolgreichen Protest in die Karten gespielt! Damit protestierte sich Chile quasi selbst aus der Endrunde 2018 in Russland.
Was passiert ist
Rückblick: Am 6. September 2016 spielten die Chilenen gegen Bolivien nur 0:0. Weil beim Widersacher mit dem gebürtigen Paraguayer Nelson Cabrera (34) jedoch ein Spieler zum Einsatz kam, der laut FIFA-Statuten noch nicht für sein neues Land spielberechtigt war, legte Chile Protest ein.
Der Fall landete schliesslich vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS, der die Nullnummer in einen 3:0-Forfaitsieg umwandelte und Chile damit zwei Punkte zusicherte. Zugleich bekam aber auch Peru einen Dreier am "grünen Tisch" zugesprochen. Fünf Tage zuvor hatte Cabrera bei Boliviens 2:0-Erfolg über die Peruaner ebenfalls mitgespielt. Macht unter dem Strich drei Zähler für Peru.
Das verhängnisvolle CAS-Urteil
Ohne das CAS-Urteil hätte die "La Roja" einen Punkt mehr als Peru auf dem Konto gehabt und wäre auf dem fünften Platz gelandet. Dann würde man sich jetzt mit Neuseeland um einen Platz an der WM messen. Blöd gelaufen...
Wer dagegen fix an der Weltmeisterschaft dabei ist, erfahren Sie hier.
Artikelfoto: Anish Moraji (CC BY 2.0)