Bundesliga-Routinier macht Schluss
08.03.2016 | 13:15
Ab Sommer ist die 1. Bundesliga einen sympathischen Routinier ärmer. Der erfahrene Mann hat heute seinen Rücktritt erklärt.
Borussia Mönchengladbachs Innenverteidiger Martin Stranzl wird am Saisonende seine Karriere beenden. Das gab der 35-jährige Österreicher am heutigen Dienstag in einer Pressekonferenz bekannt.
Unter Tränen verkündete Stranzl, dass für ihn nach der laufenden Saison Schluss sein wird. "Ich habe in dieser Saison leider nicht so oft auf dem Platz stehen können, wie ich mir das selber vorstelle. Deshalb ist die Entscheidung, im Sommer einen Schlussstrich zu ziehen, in den vergangenen Wochen immer mehr in mir gereift."
Für den Rest der Spielzeit hat er sich ein festes Ziel gesetzt. "Ich möchte gerne noch einmal auf dem Platz stehen. Dafür werde ich alles tun. Ich möchte mich auf dem Platz von diesen tollen Fans verabschieden. Es gab viele gemeinsame Momente, die man als Spieler einfach nicht vergisst."
Borussias Sportdirektor Max Eberl bedauert das Karriereaus des langjährigen Kapitäns der "Fohlenelf". "Wir haben zusammen eine unfassbar intensive Zeit erlebt. Martin ist ein Vollprofi, von dem sich viele junge Spieler eine dicke Scheibe abschneiden sollten. Er hat einen unfassbaren Charakter und Unglaubliches geleistet", so Eberl. "Es freut mich, dass er bei einem grossen Verein wie Borussia eine derartige Wertschätzung erfahren hat."
Seit über fünf Jahren in Mönchengladbach
Stranzl wechselte im Januar 2011 von Spartak Moskau zu Borussia Mönchengladbach und lief bis dato in 143 Pflichtspielen für die "Fohlenelf" auf, in denen ihm zehn Tore gelangen. Er erwies sich in der Innenverteidigung auf Anhieb als grosse Verstärkung und ist seit seiner Ankunft am Niederrhein einer der Führungsspieler bei Borussia. In der Saison 2010/11 war Stranzl massgeblich am Klassenerhalt in letzter Minute beteiligt, und auch in den folgenden Jahren war er unumstrittener Leistungsträger, der die VfL-Defensive mit enormer Zweikampfstärke, Ruhe im Spielaufbau und Kompromisslosigkeit stabilisierte.
In den Spielzeiten 2011/12, 2013/14 und in der vergangenen Saison war Stranzl wichtiger Bestandteil der Teams, die den Einzug in den Europapokal schafften. Sein bis dato letztes Spiel bestritt der 35-Jährige, der zuletzt von zahlreichen Verletzungen ausgebremst wurde, am 20. Spieltag der laufenden Saison.
Beim 5:1-Heimsieg gegen Werder Bremen wurde der Österreicher unter dem tosenden Jubel der Fans in der Schlussphase eingewechselt. Aktuell laboriert Stranzl, der in der Bundesliga auch für 1860 München und den VfB Stuttgart auflief, an den Folgen eines Muskelfaserrisses in der rechten Wade.